MATCH.REPORT U19: Zebra-Jungs bezwingen Empor Rostock
JBLH mA 25/26 – 1. Liga Nord: HC Empor Rostock – THW Kiel 36:37 (20:18)
09. November 2025, Fiete-Reder-Sporthalle Rostock
Was für ein Krimi an der Ostsee! Die A-Jugend des THW Kiel hat am Sonntagnachmittag beim HC Empor Rostock einen echten Handball-Thriller mit 37:36 (18:20) für sich entschieden – und damit wichtige Punkte im Kampf um die Tabellenspitze eingefahren. Nach einer starken Aufholjagd in Halbzeit zwei behielten die Jungzebras in einer intensiven Partie die Nerven und jubelten am Ende über einen hart erkämpften Auswärtssieg.
Zäher Start, starke Rostocker
Von Beginn an entwickelte sich ein temporeiches Spiel. Rostock erwischte den besseren Start und führte dank treffsicherer Angreifer wie Willi Schulz (9 Tore) und Tim Uhl (9/5 Siebenmeter) früh mit 6:3 (7. Minute). Die Kieler hielten dagegen, mussten aber nach zwei frühen Zeitstrafen gegen Julius Eisend immer wieder Rückschläge hinnehmen. Beim Halbzeitstand von 20:18 hatten die Gastgeber leichte Vorteile – die Zebras aber noch alles in der Hand.
Comeback mit Charakter
Nach der Pause zeigten die Jungzebras ihr wahres Gesicht. Mit viel Kampfgeist und einer stabilisierten Abwehr drehten sie das Spiel: Über 24:24 (40.) ging der THW in Führung und baute diese durch Claudius Beuthner (5 Tore), Kjell Suhr (7/4) und Johann Rohwer (8 Tore) auf 32:28 (51.) aus. Auch Torhüter Tobias Dengler sorgte mit wichtigen Paraden dafür, dass der Vorsprung hielt.
Spannung bis zur Schlusssekunde
Doch Rostock gab sich nicht geschlagen und kam noch einmal gefährlich heran. In der 59. Minute stand es 36:35, bevor Rohwer mit seinem achten Treffer die Entscheidung brachte. Den letzten Rostocker Siebenmeter verwandelte zwar noch einmal Uhl – doch die Zebras ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Stimmen zum Spiel
„Das war nichts für schwache Nerven“, meinte Coach Felix Höppner nach dem Spiel. „Wir haben in der zweiten Halbzeit unsere Chancen besser genutzt und mit viel Willen gewonnen. Solche Spiele sind wichtig für die Entwicklung der Jungs.“
Torschützen THW Kiel
Rohwer (8), Suhr (7/4), Beuthner (5), Scharfenstein (3), Cremer (3), Lieberherr (3), Rinker (2), Berlinghof (2), Callsen (2), Hahn (1), Murko (1)
Ausblick
Mit dem knappen Sieg in Rostock festigt der THW Kiel seine Position in der JBLH Nord und zeigt erneut, dass Teamgeist und Nervenstärke die großen Stärken dieser Mannschaft sind.
In der Jugend-Bundesliga Staffel Nord zeichnet sich derzeit ein spannendes Titelrennen ab. An der Spitze stehen die Füchse Berlin Reinickendorf mit 11:1 Punkten, dicht gefolgt vom SC Magdeburg (10:0) und dem THW Kiel (10:2). Dahinter reihen sich der TSV Burgdorf, der SC DHfK Leipzig und der 1. VfL Potsdam im soliden Mittelfeld ein. Am Tabellenende kämpfen Flensburg-Handewitt, Empor Rostock, der HSV Hamburg und der VfL Horneburg um wichtige Punkte.
Für den THW Kiel bedeutet die aktuelle Lage eine hervorragende Ausgangsposition – mit etwas Konstanz ist sogar die Tabellenführung in Reichweite. Gelegenheit dazu bietet sich bereits am kommenden Samstag, den 15. November / 15:30 Uhr, wenn die Jungzebras im Spitzenspiel gegen die Füchse Berlin Reinickendorf antreten. Beide Teams gehören zur absoluten Elite der Liga, und so dürfen sich die Zuschauer auf ein packendes Duell um die Spitzenposition freuen.
O-Ton THW Kiel U19-Trainer Felix Höppner nach dem Auswärtsspiel beim HC Empor Rostock:
„Das war heute ein richtig schwieriges Auswärtsspiel, vor allem unter den Bedingungen, unter denen wir angetreten sind. Wir hatten in den letzten Wochen viele kranke Spieler, kaum gemeinsame Trainingseinheiten, und mit Julius (schnell 2 x 2min), Jasper und Leo gleich drei Rückraumspieler, die gefehlt haben.
Am Anfang hatten wir etwas Spielpech – viele Abpraller und zweite Bälle sind bei Rostock gelandet, und deren Torhüter hat richtig stark gehalten. Trotzdem haben wir uns gute Chancen herausgespielt, aber zu viele technische Fehler gemacht. So mussten wir lange einem Rückstand hinterherlaufen.
In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel aber immer besser in den Griff bekommen. Rostock hat ein paar Bälle verloren, wir konnten unser Tempospiel aufziehen und haben die Druckqualität im Angriff deutlich verbessert. Defensiv sind wir stabiler geworden – das war am Ende der Schlüssel zum verdienten Sieg.
Herausheben möchte ich heute vor allem Johann, der die Mannschaft über 60 Minuten hervorragend geführt hat – ein echter Leader, emotional stark und präsent in der Abwehr. Claudius hat vorne wie hinten, besonders in der 5-1-Abwehr auf der Spitze, einen super Job gemacht. Und dann natürlich unsere beiden B-Jugendlichen, Mika und Maxi: Mika hat in der zweiten Halbzeit 30 Minuten durchgespielt, drei Tore gemacht und ein tolles Zusammenspiel mit Johann gezeigt. Maxi hat in der Abwehr wichtige Aufgaben übernommen und das richtig gut gelöst.
Unter den Umständen bin ich sehr zufrieden mit der Leistung. Das war ein verdienter Sieg nach einem wirklich intensiven Auswärtsspiel.“



