Auf den Spuren von Henri Pabst

Wer mit ganz viel Glück bedacht wird, hat laut einer Redewendung „den Papst in der Tasche“. Der Bischof von Rom soll angeblich einen Draht zu den höheren Mächten dieser Welt haben. Beim THW Kiel ist der Pabst sogar auf dem Feld. Natürlich fällt es gleich auf: Der Kieler Pabst, es ist Henri, schreibt sich mit dem Konsonanten „b“ im Nachnamen, hat also nichts mit dem katholischen Oberhaupt gemein. Allerdings sei dieser Nachname, so heißt es bei der Organisation für Wissenschaftskommunikation, „meistens ein Übername für jemanden, der besonders würdevoll (oder anmaßend) auftrat oder in einem der zahlreichen Volksschauspiele im Mittelalter die Rolle des Papstes gespielt hat. 

Das hätten wir also geklärt. Henri Pabst ist eines der THW-Talente aus dem Nachwuchsbereich der Zebras, das behutsam an den Profi-Handball herangeführt wird. Dazu gehören außerdem Connar Battermann und Luca Schwormstede. „Sie werden durch das tägliche Training mit den Profis dazulernen und sich im Idealfall mit Einsatzminuten für ihre Arbeit belohnen“, heißt es von THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi. Der deutsche Rekordmeister bietet dazu seinem Nachwuchs gute bis sehr gute, vielleicht sogar die besten Entwicklungsmöglichkeiten. Das einfache Kieler Credo: Lernen von den Stars und lernen mit den Stars. „Es ist immer noch neu und immer noch aufregend“, gesteht Pabst. Immerhin war er bereits mit dem THW zu den Champions-League-Spielen in Kielce, Nantes und Barcelona. Gegen Szeged stand er direkt einige Minuten mit auf dem Feld.

Zunächst sind wir bei unserer Recherche wir noch einmal ein paar Jahre zurückgegangen. Natürlich nicht bis ins Mittelalter. Nur bis ins Jahr 1991. Damals verpflichtete der THW einen gewissen Kay Germann aus dem Hamburger Stadtrand. Vom TSV Ellerbek! Ein Jahr später kam Vereinskamerad Ingo Ahrens vom gleichen Klub hinzu. Beides Linkshänder. Und nun? Der THW Kiel hat mit Henri Pabst wieder einen Linkshänder im Team, wieder vom TSV Ellerbek. Der Klub lieferte ein vielversprechendes heißes Eisen, in Kiel wurde Pabst quasi in Form gegossen und soll nun bei den Kieler Profis gestählt werden.

slide-up