Jarnes Faust nun mehrfach verzahnt
Nachwuchsspieler Jarnes Faust befindet sich in einer spannenden Lebensphase.
Nach dem Kreuzbandriss im Knie ist wohl erst zur kommenden Saison wieder an aktiven Handball zu denken. Dazu lief es in der Schule nicht mehr wie gewünscht, sodass er die Laufbahn an der IGF in Friedrichsort im 11. Jahrgang im Winter beendete. „Ich habe mich nicht mehr wohl gefühlt“, begründete der 18-Jährige diesen Schritt.
Neben dem täglichen Aufbautraining galt es nun eine neue Perspektive zu schaffen. Nachwuchskoordinator Klaus-Dieter Petersen konnte helfen und stellte die Verbindung zum Kieler Ladenbau her. Der Spezialist für Möbelbau und Tischlerarbeiten schuf eine Praktikumsstelle für den Linkshänder vom THW Kiel. „Das war einmal etwas völlig anderes“, zeigte sich Jarnes Faust angetan.
Zusammen mit dem geschäftsführender Gesellschafter Karsten Schlue war der Kieler Handballer zunächst auf einigen Baustellen vor Ort. „Jarnes ist ein sehr aufgeschlossener junger Mann. Unsere Gesellen stellten schnell fest, mit Jarnes kann man etwas anfangen“, lobte Karsten Schlue. Der Tischlermeister unterstrich dabei noch einmal die Vielseitigkeit und Aufstiegsmöglichkeiten in dem Beruf. „Einige machen nach der Ausbildung den Techniker oder Meister, andere nutzen das später als Sprungbrett in Richtung Innenarchitektur.“
Ziel ist der Start einer dualen Karriere – Ausbildung x Leistungssport
Nach den Eindrücken durfte Jarnes Faust zum Ende seiner siebentägigen Schnupperzeit in der Werkstatt eine Zinkenverbindung herstellen. Das Zinken ist eine mehrfache Verzahnung keilförmiger oder gerader Zapfen. Die nennen sich Zinken oder sind als sogenannte Schwalbenschwänze bekannt. Gewählt wird eine solche Verbindung zum Zusammenbau von Vollholzflächen. Dabei können die entsprechend verbundenen Teile ungehindert ineinander übergehen und quellen. „Insgesamt hat mir das schon gefallen, aber ich bin noch unsicher. Ich werde noch weitere Praktika anlaufen und dann hoffentlich das Richtige finden“, resümierte der Handballer.
Das Spiel mit der kleinen Harzkugel soll spätestens zur neuen Spielzeit gerne wieder in den Mittelpunkt rücken. „Ich kann schon wieder Laufen und Springen und darf Richtungswechsel vornehmen. Im April ist die nächste sportmedizinische Untersuchung, und dann sehen wir weiter“, strebt Jarnes Faust einer vollständige Genesung entgegen. Der Traum vom Profihandball lebt beim schnellen Außenangreifer weiter. Schließlich wusste er bei seinem einzigen Bundesligaeinsatz im vergangenen Sommer voll zu überzeugen. Gegen Frisch Auf Göppingen erzielte er in sieben Versuchen sieben Tore beim 42:35-Sieg der Profis.
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