Mit dem Praktikum Erfahrungen sammeln
Handball ist ihre ganz große Leidenschaft. Doch bevor eventuell eine große Profilaufbahn beginnt, steht meistens eine bürgerliche Ausbildung. „Das halte ich für enorm wichtig“, sagte THW-Nachwuchskoordinator Klaus-Dieter Petersen. Aktuell durchlaufen die Spieler von der U17 bis zur U19 verschiedene Praktika. Dort schnuppern sie in Berufsfelder hinein und sammeln erste Erfahrungen in einer Branche abseits der Kreidetafel.
Juri Richter und Jarnes Faust im FIT Altenholz
Juri Richter und Jarnes Faust durchlaufen gerade den elften Jahrgang der Gemeinschaftsschule Friedrichsort. Beide haben sich für ein Praktikum im FIT Altenholz entschieden. Die Arbeitszeit ist aktuell von 8.30 Uhr bis 14.30 Uhr bemessen. Functional Fitness nach neuesten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen steht dort ganz oben auf der Agenda. „Hier gibt es mehrere Kurse von den Kids bis zu den Best Agern. Aber auch junge Männer und junge Frauen können hier Sport machen“, erzählt Juri Richter. Durch das Sportprofil auf der Schule ist er genau wie Jarnes Faust schon mit Trainingslehre, Trainingsmethoden und Wirkungen des Trainings vertraut. „Die Level sind aber unterschiedlich. In der zweiten Woche haben wir sogar selbst schon Trainingspläne erstellen dürfen“, berichtet Jarnes Faust. Für ihn ist es nach einem Praktikum als Tischler und bei der Ergotherapie bereits der dritte Berufszweig, den er kennenlernt. „Sport interessiert mich aber am meisten“, gibt Jarnes Faust zu und gesteht, viele Eindrücke gewonnen zu haben. Handballerisch ist der Linkshänder in der U19 und in der U23 der Zebras zu finden.
Juri Richter, der im vergangenen Sommer aus Rostock den Weg an die Kieler Förde wählte, ist Kreisläufer, spielt in der U19 sowie beim Kooperationspartner TSV Altenholz in der Dritten Liga. Zu Beginn erhielt er wie sein Vereinskamerad einen Aufgabenbogen. „Das war ganz gut für uns, so konnten wir einzelne Aufgaben abhaken.“ Zur Arbeit gehörten das Überwachen der Hygienemaßnahmen oder auch das Begleiten eines Kurses. Für Richter ist es das zweite Praktikum. Er schnupperte bereits bei einem Kaminbauer in das spezielle Tätigkeitsfeld hinein.

Leon Nowottny in der Kochfabrik Altenholz
Einen ganz anderen Weg des Praktikums wählte Leon Nowottny. Der Torhüter ist bei der Kochfabrik Altenholz fündig geworden. Es ist seine Premiere auf dem Weg in die Berufslaufbahn. „Der Vergleich zwischen Schule und Arbeit ist doch krass“, lächelt Leon Nowottny. In der Schule könne man zwischendrin sich einmal zurücklehnen, bei der Arbeit sei die gesamte Zeit Konstanz und Schnelligkeit im Umgang mit den Kunden gefordert. „Das Stehen in der Küche ist doch ziemlich anstrengend“, stellte er fest. Ein tolles Erlebnis hat er jedoch sicher. Während der THW in der Wunderino-Arena mit der Bundesligamannschaft um Punkte kämpfte, servierte er Seelachs in Eihülle gebraten oder Hausmacher Sauerfleisch an hungrige Besucher, die es vor lauter Spannung nicht auf den Plätzen hielt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Leon Nowottny später im Gastrobereich arbeitet, hält er eher für gering. „Ich möchte doch eher zur Polizei oder zur Feuerwehr und werde mich dort noch einmal umschauen“, verrät Nowottny.