Viele Köche – guter Brei.

Sie gehen durch dick und dünn. Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch auf dem Campus bilden viele Spieler eine Gemeinschaft. Wir stellen hier das Quartett mit Leon Nowottny, Jonas Rudi, Jannes Naleschinski und Marces Johnsen vor, das der U19-Bundesligamannschaft angehört und am Rehmkamp in Altenholz als WG 64 firmiert. Sie kommen aus unterschiedlichen Landesteilen oder gar aus Hamburg. Jetzt ist die Trainingshalle um die Ecke, nicht einmal ein Fahrrad wird für den Weg benötigt. Auf dem Campus riecht es förmlich nach Handball.

Aber der Handball ist noch lange nicht der Hauptbestandteil ihres Lebens. In der Regel besuchen die Spieler noch die GS Friedrichsort und wollen dort mit dem Sportprofil den Weg zum Abitur finden. „Wir wollen einmal Polizisten werden“, sagen Nowottny und Naleschinski. Marces Johnsen denkt an ein Lehramtsstudium oder möglicherweise Richtung Architektur. Jonas Rudi hat sich noch nicht entschieden.

Die Athleten leben entweder in Doppel- oder Vierer-WGs. Jede Einheit verfügt über Duschbad und Toilette sowie einer separaten Etagenküche. Dazu stehen den Sportlern eine Waschküche sowie Trockenräume zur Verfügung. „Unsere Bewohner lernen in der WG, sich selbst zu organisieren und ihre persönlichen Bedürfnisse trotzdem nicht aus den Augen zu verlieren“, erläutert THW-Nachwuchskoordinator Klaus-Dieter Petersen und ergänzt: „Wer privat gut harmoniert, harmoniert auch auf dem Spielfeld.“

Einen direkten Bestimmer in der WG 64 gibt es nicht. „Wir diskutieren alles aus“, schmunzelt Johnsen. Das kann auch mal länger dauern. Nowottny wünscht sich, dass die Pfandflaschen nicht immer zu lange aufbewahrt werden. 

„Das kann man auch mal selbstständig machen“, nimmt sich der Torhüter mit in die Pflicht. Ansonsten ist der Tagesablauf ziemlich gut strukturiert. Die Jungs kochen und essen gern zusammen. Dass viele Köche den Brei verderben, ist also nur ein Klischee. Nur der Müll könnte öfter den Weg zur Tür hinaus finden, wie alle unvermindert zugeben. Aber insgesamt würde das Zusammenleben schon ziemlich gut funktionieren.

Der THW Kiel erhält kontinuierlich seit vielen Jahren das begehrte Jugendzertifikat der Handball-Bundesliga für hervorragende Nachwuchsarbeit mit den THW Kiel Junioren. „Mit dem THW-Campus geben wir einer begrenzten Anzahl von Talenten die Möglichkeit, durch kurze Wege und zusätzliche Trainingsmöglichkeiten optimalste Bedingungen nutzen zu können“, spielt Petersen einen großen Trumpf aus.

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