Von Texas an die Förde

„Ein echter US-Boy steht im „THW-CAMPUS“ des Nachwuchsleistungszentrum in den Startlöchern.“ Timbo – U23 Spieler aus dem THW-CAMPUS  

Dieser Werdegang ist schon jetzt beeindruckend. Ein echter US-Boy steht im Nachwuchsleistungszentrum des THW Kiel in den Startlöchern. In Texas, dort wo die Landschaft durch Wüsten, Kiefernwälder und den Rio Grande geprägt ist, erblickte Tim-Ole Suhr das Licht der Welt. „Ich bin in El Paso geboren, aber schon mit eineinhalb oder zwei Jahren nach Deutschland umgezogen“, verrät Suhr. Das Grinsen kann er sich dabei kaum verkneifen. 

Anschließend wuchs der inzwischen 20-Jährige in Nordfriesland auf. Das Handballspielen begann er im Sportzentrum Ohrstedt/TSV Ostenfeld/Wittbek/Winnert, das allgemein nur als SZ OWW bekannt ist. Später folgte der Wechsel zum HC Treia/Jübek. „Dort wurde ich dann von der SG entdeckt“, verriet Suhr, der in Sportlerkreisen auf den Namen „Timbo“ hört. 

Mit den Flensburgern wurde er sogar deutscher Meister in der U19, ehe er nach einer Anfrage von Nachwuchskoordinator Klaus-Dieter „Pitti“ Petersen den Weg zum THW nach Kiel antrat. „Pitti“ war Kreisläufer und sein großes Vorbild Nationalspieler Patrick Wiencek ist Kreisläufer. Da liegt es auf der Hand, dass er selbst in der Nahkampfzone aktiv ist. „Ich mag den Körperkontakt und wie wir uns dort gegenseitig bekämpfen“, sagt Suhr und meint natürlich die gegnerischen Abwehrspieler. Zwischen der Neun- und Sechs-Meter-Linie bringt er sich mit seinen 1,99 m Größe und seinen 112 Kilogramm Gewicht nicht nur in Position, sondern sucht die perfekte Abstimmung mit den eigenen Rückraumspielern.

Dafür hat er sein ganzes Leben dem Handball untergeordnet. Schon in Flensburg lebte Timbo auf der Akademie allein und versorgte sich selbst. Deshalb war es nicht schwer, sich an das Leben in der eigenen Bude, hier in Kiel auf dem Campus, wo die Zebraherde ihr neues Leistungszentrum besitzt, zu gewöhnen. Die Wege zum Training sind kurz. Entsprechend häufig ist Tim-Ole Suhr im Kraftraum und/oder in der Halle mit der U23 des THW zu finden. 

Natürlich geht der junge Mann auch noch zur Schule. Auf der IGS Friedrichsort dreht sich ebenfalls alles um Sport, denn der angehende Abiturient hat das Sportprofil gewählt. „Es wäre ein Traum, wenn ich Profi werden könnte“, blickt Suhr voraus. Er weiß, dass dies ein langer und arbeitsreicher Weg ist. Sollte das nicht gelingen, ist er sich auch nicht zu schade, in der Zweiten Bundesliga oder auch in der 3. Liga zu spielen. Und in der 3. Liga hätten die Kieler mit dem TSV Altenholz bekanntlich den perfekten Kooperationspartner und ein Auffangbecken. Aber noch lebt der Traum vom Profi.

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